Nähen, stricken und häkeln liegen wieder total im Trend. Warum? Ganz klar zum einen, weil arbeiten mit den eigenen Händen einfach Spaß macht. Zum anderen aber auch, weil in unserer Gesellschaft gerade ein Umdenken stattfinden. Fast Fashion aus dem Discounter ist out. Dagegen sind Produkte angesagt, die eine eigene Geschichte erzählen und bei den Käufern keine Gewissensbisse auslösen. Daraus ergibt sich für Hobbybastler die Möglichkeit, sich mit dem Verkauf von einzigartigen DIY-Kleidungsstücken ein bisschen Geld dazuzuverdienen. Wir klären auf, was es zu beachten gibt, damit aus dem Hobby ein erfolgreiches, zweites Standbein wird.
Die Konkurrenz ist groß
DIY-Designer müssen grundsätzlich Wege finden, um sich von den Mitbewerbern deutlich abzusetzen. Da steht zuerst einmal die Eingrenzung des eigenen Produktportfolios an. Das sollte gerade am Anfang nicht zu umfassend sein, um durch Spezialisierung auf Babykleidung oder Upcycling-Stücke sofort gute Qualität zu liefern. Außerdem verliert man dadurch bei den ersten Aufträgen nicht gleich den Überblick. Wiedererkennungswert garantieren kleine Markenzeichen wie Aufnäher oder Logos, die auf die Kleidung gedruckt oder genäht sind. Das strahlt Seriosität aus und das Vertrauen der Kunden ist einem sicher.
Kleidung muss sitzen und klar gekennzeichnet sein
Steht die Produktpalette, gibt es insbesondere beim Verkauf von Textilien einiges zu beachten. Zum einen müssen bei Kleidung die Maße der jeweiligen Konfektionsgröße stimmen. Denn der Kunde verlässt sich darauf, dass die Ware, die er in seiner Größe bestellt, auch passt. Beim Nähen ist also Sorgfalt und Genauigkeit angesagt und dabei hilft ein Konfektionsrechner.
Zum anderen schreibt das Textilkennzeichnungsgesetzt der EU vor, dass Kleidung ohne Etikett nicht in den Verkauf gehen darf. Daran müssen sich auch kleine Händler halten. Auf dem Etikett selbst muss die Materialzusammensetzung des Kleidungsstücks in Prozentangaben vermerkt sein. Wer das nicht beherzigt, riskiert eine Abmahnung.
Auf die richtige Präsentation kommt es an
Anschließend kann es mit dem Verkauf endlich losgehen. Doch egal ob beim Versand im Internet oder beim persönlichen Verkaufsgespräch auf einem Flohmarkt – es kommt immer auf eine ansprechende Produktpräsentation an. Besonders im Onlinehandel darf man folgende Punkte nicht vernachlässigen:
- Ansprechende und detaillierte Produktfotos
- Klare und unmissverständliche Preisauszeichnung
- Informative und ansprechende Verkaufstexte
- Ein FAQ, das Formalitäten wie Versandkosten klärt
Zudem darf die persönliche Note nicht zu kurz kommen. Kunden interessieren sich häufig für die Geschichte hinter einem Produkt und die gilt es ebenfalls zu vermarkten.
Die steuerrechtlichen Formalitäten unbedingt klären
Bei Einnahmen aller Art nimmt es der deutsche Staat sehr genau. Im Vorfeld sollte also klar sein, ob der Verkauf von selbstgenähter Kleidung als reines Hobby oder als selbstständige Tätigkeit ausgeübt wird. Im Hobbybereich sind Einnahmen von gut 410 Euro im Jahr aus Sicht des Finanzamts unproblematisch.
Wer sein Business jedoch professionell aufzieht und davon leben möchte, muss steuerrechtlich in den meisten Fällen folgende Formalitäten erfüllen:
- Gewerbeanmeldung
- Einkommenssteuererklärung
- Umsatzsteuervoranmeldung
- Offenlegung der Einnahmen (wichtig für Sozialhilfeempfänger)
Durchblick im Dschungel der Steuervorschriften verschafft Fans von Selbstgemachtem dieses E-Book mit einem hilfreichen Steuer-Check-Up. Daneben enthält es noch viele weitere Tipps, mit denen aus einer kleinen Idee schnell ein gewinnbringender Warenversand wird.
Transparenz gemischt mit einer großen Portion Kreativität
Bei einer erfolgreichen Karriere in der DIY-Branche kommt es grundsätzlich auf eine ausgeklügelte und durchkalkulierte Vorbereitung an. Schließlich soll die eigene Geschäftsidee nicht gleich in einer Bruchlandung enden. Wer jedoch am Ball bleibt, auf Transparenz setzt sowie mit Individualität und Kreativität überzeugt, kann sich den Traum von der Selbstständigkeit schnell und unkompliziert erfüllen.