Wer träumt nicht von der „ewigen Jugend“? Auch wenn wir wissen, dass der biologische Alterungsprozess nicht aufgehalten werden kann, so suchen wir immer wieder neue Mittel und Wege, sodass wir ihn einerseits hinauszögern und andererseits verbergen können. Wir wollen Schönheitsidealen entsprechen, attraktiv bleiben und investieren unser Geld in hochwertige Pflegeprodukte. Das freut nicht nur die Unternehmen – auch die Anleger, die in Kosmetik-Aktien investieren, profitieren. Wer sein Geld in Kosmetik-Aktien investiert, muss jedoch vorsichtig sein – ständig wechselnde Trends und anhaltende Preiskämpfe sorgen oft für extreme Schwankungen.
Von „L’Oreal“ bis „Estée Lauder“
Sollte man lieber mit Devisen handeln oder doch das Geld besser in Kosmetik-Aktien stecken? Beobachtet man die Aktienkurse der führenden Beauty-Unternehmen, so zeigt sich deutlich, dass die Kosmetik-Aktien durchaus empfehlenswert sind. Zu Beginn des Jahres lag der Aktienkurs von „L’Oreal“ noch bei 170 Euro – aktuell liegt das Wertpapier bei knapp 190 Euro. Auch der Aktienkurs von „Estée Lauder“ schoss in die Höhe – im Januar lag der Kurs bei 75 Euro, heute bei rund 93 Euro. Blickt man noch weiter zurück, so zeigt sich, dass die Kosmetik-Aktien einen extremen Höhenflug erlebten: 2014 lag der Aktienkurs von „L’Oreal“ bei 120 Euro; für eine „Estée Lauder“-Aktie musste der Anleger im Jahr 2014 gerade einmal 60 Euro bezahlen. „Es sind vor allem die niedrigen Zinsen für traditionelle Anlageprodukte, die die Bewertungsparameter für die Aktien deutlich verbesserten“, so eine Expertin. Jahr für Jahr setzt die Beauty-Industrie rund 120 Milliarden Euro um. Dabei profitiert die Branche von einer steigenden Nachfrage in Nordamerika und auch von den steigenden Einkommen jener Menschen, die in den sogenannten Schwellenländern leben und sich nun ebenfalls für Pflegeprodukte interessieren. Des Weiteren interessieren sich immer mehr Menschen für Luxusmarken – diese wachsen schnellen als die Massenprodukte. Lag der Marktanteil der Luxusmarken im Jahr 2014 noch bei 22 Prozent, so wird der Marktanteil im Jahr 2019 wohl bei 25 Prozent liegen. Doch auch wenn die Kosmetik-Aktien immer beliebter werden, so ist der Markt nicht zu unterschätzen: Es gibt viele konkurrierende Marken, ständig wechselnde Trends und auch anhaltende Preiskämpfe – auch wenn in den letzten Jahren die Kurse der Kosmetik-Aktien stets nach oben kletterten, so kann es jederzeit zu einer Trendumkehr kommen.
Auch Analysten empfehlen Kosmetik-Aktien
Die Unternehmen profitieren vor allem durch die Luxusprodukte. Diese sind in der Herstellung kaum teurer, können aber deutlich besser vermarktet werden. „Die besten Margen werden über einen Mix aus Onlineverkauf und Einzelhandel erzielt. Interessant ist, dass der direkte Verkauf nur noch in den Entwicklungs- und Schwellenländern funktioniert“, so Andrea Gerst, eine Portfolio-Managerin bei „Julius Bär“. Auch Gerst glaubt, dass die Anleger auch in Zukunft profitieren werden, wenn sie ihr Geld in Kosmetik-Aktien investieren.