Männerkrankheiten ab 40

Es mag nach einem Vorurteil klingen, entspricht aber (leider) der Wahrheit: Männer interessieren sich kaum für Vorsorgeuntersuchungen – geht es um die eigene Gesundheit, dann sind Männer träge und desinteressiert. Treten dann die ersten körperlichen Beschwerden auf, werden diese zuerst ignoriert. Und das, obwohl es Krankheiten gibt, die nicht nur „männertypisch“ sind, sondern zugleich auch eine Gefahr für das Leben darstellen.

Wieso Übergewicht nicht unterschätzt werden sollte

Übergewicht mag ein Thema sein, das mehr als 60 Prozent der in Deutschland lebenden Männer betrifft. Wer zu viel Gewicht auf den Rippen hat, der belastet sein Herz-Kreislauf-System. Hoher Blutdruck ist eine Folge – die mangelnde Belastbarkeit, die durch das Übergewicht entsteht, verursacht mit der Zeit zudem noch eine Herzschwäche. Die Kombination mag tödlich sein: Herzinfarkt. Letztlich auch die Todesursache Nummer 1 bei Männern, die zwischen dem 40. und 49. Lebensjahr sterben.

Erektionsprobleme sind oft nur ein Symptom

Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der Testosteronwert zu sinken. Zugleich treten sodann auch Libidoprobleme auf. Wichtig ist, dass man die Ursache abklärt – das Schamgefühl sollte nicht der Grund sein, wieso man eine ernstzunehmende Krankheit im Anfangsstadium übersieht. Denn Erektionsprobleme können nicht nur aufgrund einer Arterienverkalkung entstehen, sondern etwa auch durch Diabetes mellitus, die sogenannte Zuckerkrankheit, verursacht werden. Zudem mag auch Übergewicht ein Thema sein, wieso es im Bett nicht mehr so funktioniert wie früher. Aber auch exzessiver Alkoholkonsum, Rauchen, bestimmte Medikamente wie Stress sind mitunter dafür verantwortlich.

Die Prostata – ein typisch männliches Problem

Ist im Feld Diagnose „Benigne Prostatahyperplasie“ zu lesen, so handelt es sich um eine vergrößerte Prostata. Die sogenannte Vorsteherdrüse wächst ab dem mittleren Erwachsenenalter. In der Regel handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung. Davon betroffen sind rund 25 Prozent aller Männer bis zum 60. Lebensjahr; ab dem 60. Lebensjahr steigt der Anteil der Betroffenen auf 40 Prozent.

Die klassischen Symptome, die nicht ignoriert werden sollten: Der Harnstrahl wird schwächer, der Druck auf den Harnleiter nimmt zu und es ist mit Wachstumszunahme der Prostata nicht mehr möglich, die komplette Blase zu entleeren, sodass man einen ständigen Harndrang verspürt.

Treten Symptome auf, so sollte umgehend ein Arzt kontaktiert werden. Ratsam ist, ab dem 45. Lebensjahr sowieso zur jährlichen Prostata-Vorsorgeuntersuchung zu gehen, um hier im Vorfeld eingreifen zu können, sofern Veränderungen bemerkt werden.

Denn neben der gutartigen Vergrößerung gibt es mit dem Prostatakrebs eine weitere Krankheit, die sozusagen eine klassische Männerkrankheit ist. Das Prostatakarzinom ist nämlich die häufigste Krebsart bei Männern. Pro Jahr gibt es in Deutschland um die 65.000 Neudiagnosen.

Lange Zeit werden die Symptome nämlich einer Prostatavergrößerung zugeschrieben; erst dann, wenn im Ejakulat wie Urin Blutbeimengungen sichtbar werden, mag das für viele Männer ein erstes Alarmzeichen sein. Mitunter klagen die Männer sodann auch über Schmerzen beim Sex.

Wird der Prostatakrebs im Frühstadium erkannt, so sind die Behandlungsaussichten durchaus gut. Das ist auch der Grund, wieso man regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen sollte. Vor allem dann, wenn es eine familiäre Vorbelastung gibt, ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen den Arzt aufzusuchen.

Lungenkrebs betrifft ebenfalls mehr Männer als Frauen

Neben dem Prostatakrebs gibt es mit dem Lungenkrebs eine weitere Krebsart, die vor allem bei europäischen Männern auftritt. 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle werden durch das Rauchen verursacht.

Zu den klassischen Symptomen gehören Kurzatmigkeit, dauerhaftes Husten, Keuchen, Brustschmerzen, Müdigkeit sowie Gewichtsverlust und gegebenenfalls auch Hustenanfälle mit Blut. Die beste Prophylaxe gegen Lungenkrebs? Das Rauchen aufgeben.

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